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RSV-Welle

Chefärzte/-innen der Kinderkliniken schlagen Alarm

Der Verband leitender Kidner- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD) macht in einer aktuellen Pressemeldung auf die aktuelle enorme Belastung der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen aufmerksam:

"99 Prozent der vom VLKKD befragten Chefärzte/innen aus 200 Kinderkliniken befürchten eine weitere Verschärfung des Bettenmangels in den kommenden Wintermonaten. Kranke Kinder können immer häufiger in der wohnortnahen Kinderklinik nur notfallmäßig versorgt werden und müssen wegen Bettensperrungen in eine andere Klinik verlegt werden. Unzählige Anrufe, um endlich ein Krankenhausbett zu finden, dann kilometerlange Reisen mit einem an Luftnot erkrankten Säugling sind inzwischen in Deutschland kein Einzelfall mehr.

Das sog. RS-Virus ist massiv auf dem Vormarsch und führt neben anderen Virusinfekten zu schweren Erkrankungen bei Kindern.

Nach Einschätzung des VLKKD-Präsidenten Prof. Dr. Andreas Trotter „stehen wir vor einer erheblichen Herausforderung in den kommenden Wintermonaten.“ Schon jetzt berichten 78% der Kliniken von Versorgungsengpässen, die zu einem Aufnahmestopp von Kindern geführt haben. In diesem Jahr werden besonders viele Kinder erkranken. Krippen/Kita und Schulschließungen haben dazu geführt, dass das Immunsystem der Kinder in keinem guten Trainingszustand ist. Jetzt fehlt das scharfgeschaltete Abwehrsystem gegen die Viren. Die Fallzahlen liegen jetzt schon auf einem Niveau, wie wir sie in dieser Jahreszeit überhaupt nicht kennen. „Corona hat unsere Kinder nicht wirklich krank gemacht, aber mit dem RS-Virus wird es jetzt richtig ernst. Dieses Virus versteht keinen Spass speziell mit jungen Kindern. Hochansteckend, schnell und teilweise sehr aggressiv ist das Virus unterwegs“ sagt der Generalsekretär Prof. Dr. Wolfgang Kölfen und ergänzt „wir müssen all unsere medizinischen Ressourcen bereithalten, um diese anrollende Welle in den Griff zu bekommen.“

Ein weiteres Problem kommt hinzu, was sich jetzt als Hemmschuh erweist. Das Bundesministerium für Gesundheit hat auch für Kinderkliniken Pflegepersonaluntergrenzen eingeführt (Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung – PpUGV). Das bedeutet, für eine bestimmte Anzahl an Patienten muss eine feste Zahl von Pflegekräften rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Ist das nicht sichergestellt, muss das Krankenhaus Betten sperren, ansonsten drohen dem Krankenhaus hohe Strafzahlungen.
Eigentlich eine gute Regelung mit dem Ziel endlich eine Entlastung der Kinderkrankenschwestern zu erreichen. Diese Verordnung ist aber leider in der jetzigen Situation brandgefährlich und führt zu einer Verschlechterung der Versorgungslage. Nur noch 25% der Kinderkliniken halten aktuell die PpUGV ein. Der weit größere Teil versorgt bereits mehr Kinder als sie laut Verordnung eigentlich dürfen. Dies führt zu einer zusätzlichen Überlastung durch noch mehr Patienten, die aus den sich PpUGV
konform verhaltenden Kinderkliniken zuverlegt werden. Erhöht sich der Anteil der Krankenhäuser, die sich PpUGV konform verhalten, kommt das System zum Kollaps. Dies gilt es unbedingt zu verhindern, weil unsere kranken Kinder Anspruch auf eine medizinische Versorgung haben."

Stand: 05.11.2021

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